Ausnahmsweise ging eine Meisterschaft mal auch für uns Fans völlig entspannt los. Denn erst 11.30 Uhr hieß es: Abfahrt zur Sporthalle Hamburg. DMC startete mit einem Stuntteam mehr als zur RM, denn die Verletzten, Praktikanten und Edeljoker Marco, der sich nach der Arbeit hinter das Lenkrad klemmte, um pünktlich am Meistertag in Hamburg zu sein, waren in das Team zurück gekehrt.
An der Halle angekommen, mussten wir schnell feststellen, dass unser Bus leider keinen Parkplatz mehr fand, also alles auf der Straße raus, auspacken und im Gänsemarsch Richtung Halle. Die Meisterschaft war schon im vollen Gang. Auch hier stellten wir rasch fest, dass es für uns kaum noch Plätze in unserem Block gab. Aber auch das Problem konnten wir lösen.
Also erst einmal hinsetzen und das Geschehen auf sich wirken lassen. Mein Cousin und seine Freundin kamen zur Unterstützung und hatten natürlich jede Menge Fragen zum Cheerleading. Ich bemühte mich redlich. Irgendwann hörte ich mich sagen: „Ganz wichtig ist im Cheerleading zu weinen. Entweder weint man, weil man traurig ist, da nicht alles aufgegangen ist, oder man weint, weil man glücklich über die gezeigte Leistung ist.“ Noch ahnte ich nicht, welche Bedeutung dieser Satz für uns noch bekommen sollte.
Wir schauten uns Jugendteams an und gegen 14.00 Uhr ging Jan (Vorstandsmitglied) dann zum Run Through von DMC. Als er wieder kam, zeigte sein Gesicht ein paar Sorgenfalten. Wir fragten wie es war und er wiegte nur den Kopf hin und her. Es gab wohl so einige Drops und Unsicherheiten. Also hieß es, schlechte Generalprobe, tolle Aufführung.
Punkt 15.00 Uhr standen die Mädels und Jungs auf der Matte. Der ganze Sachsenblock trommelte, klatschte und pfiff. Der Cheer ging los und wir stimmten mit ein. Gut, war vielleicht nicht der größte Mitmachblock des Tages, aber wir gaben unser Bestes. Dann ging das Programm los. Tolle Jumps, es lief super, es war rasant und kreativ. Dann setzten sie zum Elitestunt an. Sie standen fast alle, doch plötzlich konnten wir sehen, wie ein Team kämpfte, ‚bleibt oben‘ – doch nein, sie schafften es leider nicht und kurz nach ihnen kam auch noch ein zweites Team runter. Aber macht nix, weiter ging’s. Die erste Pyramide wurde gebaut. Sie stand, alle lachten, super. Sicherheit kriegen. Es machte Spaß zuzusehen. Ab ins Tumbling. Die ersten Elemente klappten super. Drei Mädels nahmen Aufstellung und sprangen in unsere Richtung. Super, synchron, alles funktionierte. Doch was passierte da? Aus dem Augenwinkel sah ich plötzlich einen Bauchklatscher. Wie, was war das? Das war doch immer sicher? Los hoch, alles nicht schlimm, später lacht ihr darüber. Und weiter ging es in verschiedene Stunts, alles stand, alles war sauber. DMC riss die Halle mit, es wurde im Takt geklatscht und angefeuert. Noch eine Pyramide, fast geschafft. Leider nur fast, noch einmal ging eine Seite runter, aber sie fingen sich rasch wieder und die Pyramide konnte zu Ende gebracht werden. Dann kam das Endbild und es war toll. Mit gemischten Gefühlen blieben wir auf unseren Plätzen zurück und wir ahnten, dass wir die Mädels und Jungs so rasch nicht sehen werden. Weiter ging es in der Kategorie. Weiter ging es mit vielen spannenden und kreativen Programmen, aber auch leider mit Drops. Nach einer schier unendlich scheinenden Zeit kamen die ersten Mädels und Thomas zu unseren Reihen. Schon am Gang sah man ein bisschen Traurigkeit, beim Näherkommen, sahen wir auch, dass so manche Träne geflossen sein muss, denn die falschen Wimpern hatten teilweise Schwierigkeit, dem Augenlied nicht zu entfliehen. Wir erfuhren, dass sie ziemlich betrübt von der Matte kamen und plötzlich hinter dem Vorhang einige Cheerleader, Trainer und Verantwortliche von Auerbach auf sie warteten, um Trost zu spenden und Mut zu machen, dass das Programm doch toll war und die Fehler nun eher kein Untergang darstellen. Was für eine tolle Geste. Auch wir stimmten in diesen Tenor ein. Doch was sagte eigentlich twothirdy? Macht der Cheerleaderblog sie fertig? Ungläubig starten sie auf das Display, denn das was sie lasen, war eigentlich richtig gut und klang so gar nicht nach Versager. Leise keimte Hoffnung auf. Die letzten beiden Teams der Kategorie waren einfach Hammer.
Dann folgten nach einer kurzen Pause Limited Senior Coed Level 6 und Unlimited Senior Coed. Viele Programme waren atemberaubend, das Publikum nahm sofort den Takt auf, es war eine tolle Stimmung in der Halle. Aber leider gab es auch hier so einige Drops.
Doch dann waren alle Teams durch und es hieß ab zur Siegerehrung. Inzwischen waren die letzten Tränen getrocknet und alle gingen eher entspannt Richtung Matte. Auch ich war vor einer Siegerehrung noch nie so tiefenentspannt wie am Sonntag. Ich fragte Jan noch, ob er nicht runtergehen will, um ein Foto für FB zu machen. Seine Antwort: „Nö, nur die letzten drei Teams stehen auf, allen anderen wird die Urkunde rasch gebracht.“ Das fand ich logisch, denn da waren wir eher nicht dabei. Es wurden die ersten 2 letzten Plätze verlesen. Wir warteten auf die 3 magischen Buchstaben oder auf Sachsen. Platz 6 nicht DMC, puh ab jetzt haben sie sich zur RM verbessert. Platz 5 – nicht DMC. Aber jetzt. Jan sagte: „Oh je, jetzt kommt der bitterste Platz und es wird DMC sein.“ Der Moderator setzt an und hä, nicht DMC. Wow, jetzt zog es uns vor Spannung aus unseren Sitzen. Nix mehr mit Tiefenentspannung. Was war das? „Jan, renn runter. Wir brauchen ein Bild für FB.“ rief ich ihm zu. Er schien auch so verdattert, dass er nur los rannte. Wir hörten den Moderator sagen. ‚Die ersten drei Plätze gehen zweimal nach Sachsen und einmal nach Rheinland Pfalz ‘ Pause. Und dann: Platz 3 – DMC. Es war unfassbar. Wir brüllten los und sahen, wie unten die Party abging. Alle lagen sich überglücklich in den Armen, sprangen, hüpften und streckten die Arme nach oben. Irgendwie schienen sie gewonnen zu haben. Es war toll. Und da waren sie wieder – die Tränen. Dieses Mal aus Freude, von oben sahen wir nicht nur Diddy sich die Augen auswischen. CCL Fierce (Leipzig) belegte Platz 2, das war aber auch ein tolles Programm und Cheerforce Rain wurde verdient Deutscher Meister. Die Siegerehrung war ebenso schön, wie der gesamte Tag, alle freuten sich gemeinsam, feuerten sich gegenseitig an, die Stimmung war einfach toll.
Nach den obligatorischen Fotos ging es zur Garderobe und dann zum Bus. Auf dem Weg wurden noch schnell Fotos der Riesaer fotogebombt, sich umarmt, beglückwünscht und verabschiedet. Am Bus angekommen, wurde noch rasch ein Foto für die Busfahrer gemacht und dann stiegen alle überglücklich ein. Los ging die Fahrt, Diddy hielt noch eine schöne Rede und verabschiedete sich bewegt von ihrem Team. Übernehmen werden ab nun das Training Ira und Saskia. Aber wenn man glaubt, dass alle kaputt waren und im Bus Ruhe fanden, täuschte man sich gewaltig. Es wurde gesungen, geschwatzt, gelesen und 0,00 Uhr Emma zum Geburtstag gratuliert. 2.00 Uhr fielen alle todmüde in Dresden aus dem Bus. Einen riesen Dank an unseren beiden Busfahrer. Ihr ward Spitze.
Alles in Allem ging so ein wunderschöner Meistertag mit toller Stimmung, wunderschönen, kreativen Programmen und einem super Sachsenblock zu Ende. (Susann)
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