DancePassion (zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

DancePassion (zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

Erstmalig fand die deutsche Meisterschaft im Cheerleading des CCVD an einem Sonntag statt. Mein erster Gedanke: einziger Tag in der Woche, an dem ich ausschlafen kann – neiiiin! Nicht bedacht hatte ich, dass wir ja eh ein verlängertes Wochenende hatten.

Dadurch, dass die Meisterschaft in Riesa stattfand, entschloss sich der Verein, den Bus zweimal Richtung Riesa zu schicken. Der Plan: Die Dancer fahren so früh wie immer, da sie auch sehr zeitig an der Reihe waren und DMC folgt ihnen so spät, dass sie die Mädels anfeuern können, aber dennoch der Tag für sie nicht länger als nötig wird, da sie wiederum sehr spät ihr Programm zeigen mussten.

Da der Bus erst 10.00 Uhr losfuhr, verlief unser Morgen viel entspannter als an gewöhnlichen Meisterschaftstagen. Zwei bis vier Cheerleadermädels tobten nicht ab 5 Uhr nervös durchs Bad, rückten Haare, legten erste Anflüge des Make ups auf und rührten wüst den Nudelsalat in Blechschlüsseln um, sondern erst ab 8.00 Uhr und das auch verdammt leise und merkwürdigerweise scheinbar unaufgeregt. Vielleicht ist der Sonntag doch nicht so schlecht? Pünktlich 10.00 Uhr ging es gut gelaunt am Büro los. Im Bus kam die Meldung, alles ok bei den Dancern. Na dann steht doch einem guten Meisterschaftstag nichts mehr im Weg, oder? Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir um 11 Uhr an der Sachsenarena in Riesa an. Während sich die Mädels und Jungs von DMC gemeinsam mit den nichtaktiven Vorstandsmitgliedern Richtung Sportlereingang bewegten, lief ich zum Haupteingang um Tilo zu begrüßen, der auch schon mit Banner und Klatschpappen bewaffnet, vom Parkplatz kam um zu schauen, ob wir in der Halle noch ein Plätzchen für unseren LCV-Banner finden würden und wir vielleicht auch schon die ersten Klatschpappen an angereiste Fans verteilen können. Und wir konnten. Wir kamen in unseren Block und da saßen schon Einige. Auf der Matte ging es schon voll zur Sache. Peewee- und Jugendteams in verschiedenen Dancekategorien zeigten ihr Können. Langsam füllte sich auch die Halle mit Zuschauern. Die Zeit verging wie im Flug und die Uhr zeigte 11.30 Uhr. Ich schaute in das Programm und DancePassion rückte langsam in das Blickfeld. Unser Fotograf Uwe Schneider tauchte in der Halle auf und nahm in der ersten Reihe mit großen Objektiven Platz und auch Ira war zum Filmen angetreten. Alles Zeichen, dass es in Kürze losgeht. 11.40 Uhr: in mir kroch Nervosität hoch, denn wie ich gehört hatte, hatte sich unser Danceteam gegenüber der RM personell verstärkt und auch einige Änderungen am Programm vorgenommen. Kann das funktionieren? Sind genügend Fans zum Anfeuern da? Mein Blick ging durch die Halle und ich entdeckte im Sportlerblock DMC vollständig sitzen. Gut und unser Block dazu, das sollte reichen. Die Mädels kamen auf die Matte, wir klatschten nach Kräften, aber die üblichen Rufe fehlten. Wir sollten mal ein Fangesangseminar machen oder einen Vorturner ähnlich wie im Fußball engagieren 😉 . Doch plötzlich ertönte ein sehr lauter Anfeuerungsruf irgendwo unten in der Halle. Ah die Stimme kenne ich, Bunny war da und die Antwort folgte von DMC auf der anderen Hallenseite auf dem Fuß. Alles gut, Lautstärke stimmt, nun kann doch nichts mehr schief gehen. Die Mädels nahmen Aufstellung, Nadi hob den Arm und das war auch das Zeichen für mich jetzt noch nervöser zu werden, obwohl es ja eigentlich nur das Zeichen war: los geht’s, Musik ab. Und es gab auch überhaupt keinen Grund nervös zu sein. Mich haben sie mit ihrem Programm begeistert und die Änderungen, die ich wahrgenommen habe, haben mir außerordentlich gut gefallen. Durch die personelle

(zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

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Verstärkung wirkte DancePassion gleich viel größer und kraftvoller. Es sah toll aus. Jetzt kam die Stelle, wo die Poms weit geschmissen werden. Luft anhalten, nur durch die Augenlider blinzeln und? Puh geschafft, keiner landete auf der Erde, alle hielten in jeder Hand einen Pom. Ich konnte die Augen wieder vollständig öffnen. Sie hatten ein sehr gutes Programm abgeliefert. Glücklich liefen sie von der Matte und nun hieß es: auf die Ergebnisse warten. Am Ende landeten sie auf einem sehr guten 4. Platz, auch wenn sich der sicher immer etwas schal anfühlt. Muss er aber nicht. Mädels Ihr wart super.

Nun hatten wir gaaanz viel Zeit, um uns unendlich laute Musik um die Ohren zu hauen und mit dem Kopf in ein Zwiegespräch zu treten, dass er ausnahmsweise mal nicht zu dröhnen anfangen muss, um auf Nahrungssuche zu gehen, die Verkaufsstände nach etwas Schönem abzusuchen, nette Gespräche zu führen und einfach die Atmosphäre dieser Meisterschaft in sich aufzusaugen. Vor allem geht man in Momenten, wo der Kopf wieder gewonnen hat und immer stärker zu hämmern anfängt, der Frage nach: warum? Warum tue ich mir das jedes Mal wieder an? Es ist laut, es ist heiß, es geht wahnsinnig lange, das Essen schmeckt nur bedingt und die Getränke sind teuer. Aber zum Glück ist man ja nicht allein und so werden diese Gedanken immer wieder schnell verscheucht. Wir haben uns viele Programme angesehen. Es gab viel Licht, aber auch einigen Schatten bzw. Drops. Das fand ich persönlich etwas schade.

Vor der Siegerehrung der Peewee- und Jugendteams im Cheerleading gab es noch den ersten öffentlichen Heiratsantrag eines Riesaer Cheerleaderpapas. Dazu wurden alle Mütter des Vereins auf die Matte gebeten und alle bekamen eine Blume, bis auf eine. Da kam ein aufgeregter Mann mit Rose bewaffnet, fiel vor ihr auf die Knie und hielt schluchzend um ihre Hand an. Die Antwort war wohl ja, zumindest verkündete dies der Moderator und das dazugehörige Cheerleaderkind umarmte beide Eltern sehr bewegt. Es war sehr anrührend, auch wenn mir so etwas nie passieren sollte. Ich wüsste nicht, was ich antworten würde 😳 .

(zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

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Aber nach der Siegerehrung ging es endlich in den letzten Block und damit zu den Seniors und auch zu DMC. Und langsam war es wieder da, dieses unangenehme Gefühl der Nervosität. Langsam erfasste es mich wieder immer mehr. Wir sahen uns die ersten Teams im Senior Limited Coed an und fachsimpelten, so wie halt Cheerleadermamas und -papas fachsimpeln 😉 . Die Riesaer haben uns gefallen, sie hatten keinen Drop. Sonst ist fast niemand ohne durchgekommen. Dann kamen die Hannoveraner und sie waren verdammt gut. Sind sie vielleicht sogar besser? Da- ein schwererer Drop und plötzlich taten sie uns leid. Auch wenn sie Konkurrenz sind, sie hatten ein interessantes, anspruchsvolles Programm und dann so ein Missgeschick. Jan kam hoch und sagte, dass der Durchlauf bei DMC sehr gut gelaufen ist. Aber das konnte die eigene Aufregung auch nicht mehr mildern. Auerbach ging von der Matte und nur noch ein Team bis zu DMC. Bitte halte die Zeit an, ich will das gar nicht sehen. Aber die Zeit wurde nicht angehalten, das Allgirlteam beendete sein Programm, die Jury wertete und schon hob der Moderator an, um DMC zu begrüßen. Sie kamen lachend und winkend auf die Matte gelaufen und los ging’s mit den Sprüngen. Die ersten Stunts standen und das Publikum nahm Fahrt auf. Es kam eine Power und Freude von der Matte, welche sich übertrug und so klatschten nicht nur wir frenetisch mit. Alles stand und war synchron, beim Tanz trampelten wir dann im Takt mit, wollten den Mädels und Jungs noch einen letzten Schubs Motivation runter schicken. Aber die hatten sie gar nicht nötig. Inzwischen war die Anspannung in Freude gewichen. Selbst in den oberen Reihen konnten wir die strahlenden Gesichter auf der Matte während des Tanzes sehen. Die Musik war zu Ende und wir auch. Wir freuten uns riesig und nun kam die bange Frage, was bedeutet das? Reicht das für den Titel? Oder war das nach so einer Leistung überhaupt wichtig? Die Nervosität war plötzlich wie weggefegt. Immer mehr Aktive erschienen in der Zuschauertribüne und ließen sich herzen und umarmen.

Mama und Tochter (zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

Mama und Tochter (zum Vergrößern bitte anklicken, Foto: Uwe Schneider Studio Black & White Dresden)

Nachdem die Largeteams durch waren, blies man an diesem Tag zum letzten Mal zur Siegerehrung. Zuerst dankten Mitglieder des Nationalteams den Coaches der Nationalmannschaft und schon kam die Kategorie Senior Limited Coed an die Reihe und damit kam die Aufregung ein letztes Mal an diesem Tag. Platz für Platz wurde verlesen, aber die drei Buchstaben D,M,C waren nicht in der Reihenfolge dabei. Nun ging es um die Medaillen. Platz 3 ging nach Landsberg, Platz 2 an Auerbach und damit Platz 1 und Titelverteidigung an DMC. Alle lagen sich in den Armen. Geschafft! Glückwunsch! Was blieb für uns als Fans? Irgendwann trauten auch wir uns Richtung Matte Kind umarmen und knutschen, allen anderen mindestens verbal gratulieren, Fotos machen und sich einfach mitfreuen.

Ja, es war ein langer, lauter, heißer Tag, mit mäßigem Essen und teuren Getränken, aber so lange Ihr Euch so hinter Euren Sport klemmt, so lange man so eine Freude sieht, so lange kommt man gern mit und dabei ist es uns egal, ob Ihr Erster werdet oder Letzter. Und am Sonntag ging ein äußerst erfolgreicher Tag zu Ende: Platz 4 und Platz 1. Und wie ertönte es während der Verkündung des Meistertitels von DMC laut aus den Boxen: An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit…

In diesem Sinne: Auf ein nächstes Mal! (Susann)

Weitere Bilder findet Ihr hier.

DMC (zum Vergrößern bitte anklicken)

DMC (zum Vergrößern bitte anklicken)